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Natur- und Biokosmetik Leitfaden

Hautpflege mit CBD
Tiegel, Tiegel in der Hand – welche ist die beste Biokosmetik im ganzen Land? Gute Frage! Schließlich gibt es gerade für Bio- und Naturkosmetik eine Fülle an Zertifikaten und Siegeln, die Hinweise auf Qualität, Inhaltsstoffe und Wirksamkeit geben. Doch woran erkennt man echte Biokosmetik, was kann Biokosmetik überhaupt und wo liegen die Unterschiede zu Naturkosmetik? Ein Überblick.
Duschen, Haarewaschen, Cremen, Pflegen – für nahezu jeden Anwendungsbereich sind mittlerweile Kosmetikprodukte in Natur- und/oder Bio-Qualität erhältlich. Doch nicht alles, was ein hübsches Siegel oder ein grünes Blättchen auf der Verpackung trägt, ist gleich Natur- oder gar Biokosmetik. Hier lohnt es sich, etwas genauer hinzusehen.

Wofür steht die Bezeichnung „Bio“?

Bei Lebensmitteln bedeutet die Bezeichnung „Bio“, dass die Erzeugung, die Verarbeitung und die Kennzeichnung eines Produktes oder eines Lebensmittels durch klare gesetzliche Richtlinien geregelt sind. Die biologische Herstellung soll wichtige Lebensgrundlagen schützen: etwa fruchtbarer Boden, sauberes Grundwasser oder die Vielfalt von Arten und Sorten. Die Einhaltung dieser Richtlinien wird von unabhängigen Kontrollstellen vom Feld bis ins Regal geprüft. Und nur Lebensmittel, die diese Richtlinien auch einhalten dürfen sich Bio nennen und ein Bio-Siegel tragen.

Was bedeutet Bio bei Kosmetik?

Was bei Lebensmitteln relativ eindeutig geregelt ist, lässt bei Kosmetik Raum für Interpretation. Denn auch wenn alle EU-Staaten derselben Kosmetikverordnung unterliegen, gibt es bislang keine europaweit einheitliche gesetzliche Definition zu den Begriffen Naturkosmetik und Biokosmetik. Zwar gibt es diverse Naturkosmetik- und Bio-Gütesiegel, diese basieren jedoch meist auf privatrechtlichen, und damit mitunter auf unterschiedlichen, Kriterien und Richtlinien. Das macht es sowohl für Konsument*innen als auch für Hersteller schwer, den Überblick zu behalten. In Österreich hingegen sind die Begriffe Naturkosmetik und Biokosmetik klar definiert und gesetzlich geregelt:

Biokosmetik

Naturkosmetik

Per Definition darf Naturkosmetik in Österreich nur aus natürlichen Rohstoffen mit pflanzlichem, tierischem und mineralischem Ursprung bestehen. Für die Gewinnung und Weiterverarbeitung dieser Rohstoffe sind nur physikalische, mikrobiologische oder enzymatische Methoden erlaubt. Lediglich Konservierungsmittel, Emulgatoren und Tenside dürfen auch in chemisch hergestellter, natur-identer Qualität verwendet werden.
Wichtig: Auch auf Naturkosmetik-Produkten dürfen Hinweise auf Bio-Bestandteile angebracht werden. Diese müssen sich allerdings auf die jeweilige Zutat beziehen und dürfen nicht den Eindruck erwecken, es wäre das ganze Produkt gemeint. Dadurch soll verhindert werden, dass Bio-Siegel und diverse andere Bio-Auslobungen zu einer Täuschung der Konsument*innen führt.

Biokosmetik

Zusätzlich gelten – zumindest in Österreich – für Biokosmetik-Produkte weitere rechtliche Beschränkungen, etwa in Hinblick auf Herstellung, Berechnung des Bioanteils, Kennzeichnung und Aufmachung sowie die Werbung und das Kontrollsystem. Bei Biokosmetik werden die natürlichen Inhaltsstoffe in pflanzliche und tierische Produkte (Stoffe landwirtschaftlichen Ursprungs) sowie mineralische Stoffe und Wasser (Stoffe nicht landwirtschaftlichen Ursprungs) unterteilt. Pflanzliche und tierische Bestandteile landwirtschaftlichen Ursprungs müssen zumindest zu 95 % den Bestimmungen über die biologische bzw. ökologische Produktion entsprechen. Zusätzlich muss im fertigen Produkt je nach Produktkategorie ein prozentueller Mindestanteil an biologischen Bestandteilen enthalten sein.

 

Produktkategorie Biologische Bestandteile Mindestanteil
Öle/wasserfreie Reinigungs- und Pflegeprodukte  90 %
Parfums/Eau de Parfum/Eau de Toilette 60 %
Emulsionen zur Hautpflege 30%
Zahn- und Mundpflege  20%


Ein Bio-Produkt darf Bezeichnungen wie „biologisch“, „ökologisch“, „Bio-“, „Öko-“, „organic“ oder „eco“ in Bezug auf das gesamte Produkt nur dann tragen, wenn das Produkt und seine Bestandteile den umfangreichen Richtlinien für Biokosmetik entsprechen.

Woran erkennt man gute Biokosmetik?

Viel Grün auf der Verpackung macht noch lange keine Biokosmetik. Anders als bei Lebensmitteln, wo sich nicht jedes Produkt als „bio“ bezeichnen darf, sind Begriffe wie „Pflanzenkosmetik“, „natürliche Kosmetik“, „Naturkosmetik“, „Biokosmetik“ oder ähnliche in einigen Ländern nicht geschützt. Ob ein Kosmetikprodukt wirklich Bio ist, darüber können seriöse Label Gewissheit verschaffen. Zu den vertrauenswürdigsten zählt die Austria Bio Garantie. CBD Bio Kosmetik

Austria-Bio-Garantie

ABGKosmetik 4c 0In Österreich werden die Richtlinien zur Herstellung von Biokosmetik vom Gesetzgeber vorgegeben. Die rechtlich bindenden Regeln gehören zu den strengsten Standards für Biokosmetika überhaupt. Ob diese Richtlinien auch eingehalten werden, wird unter anderem von der Austria-Bio-Garantie als zuständiger Kontrollstelle überprüft. Biokosmetik, die nach den Austria-Bio-Garantie-Standard zertifiziert wurde, ist an den entsprechenden Angaben am Produkt erkennbar:
  • Pflanzliche und tierische Bestandteile landwirtschaftlichen Ursprungs müssen zumindest zu 95 % aus biologischer/ökologischer Produktion stammen
  • Der Gesamtanteil an Bio-Inhaltsstoffen im fertigen Produkt muss mindestens 20 % betragen
  • Die biologischen Bestandteile sind in der Liste der Inhaltsstoffe (International Nomenclature of Cosmetic Ingredients - INCI) angeführt
  • Auf der Verpackung sind die Codenummer der Kontrollstelle (AT-Bio-301) und/oder das Austria-Bio-Garantie-Label ersichtlich
  • Ebenfalls auf der Verpackung angeführt ist der Hinweis: Hergestellt gemäß der Richtlinien für biologische Produktion

Ist Biokosmetik besser als normale Kosmetik?

Ob für einen bestimmten Anwendungsbereich ein konventionelles oder ein Bio-Produkt besser geeignet ist, hängt von einer ganzen Reihe an Faktoren an. In manchen Belangen allerdings haben nach Bio-Standards produzierte Kosmetika Vorteile, da sie unter Berücksichtigung besonderen Kriterien hergestellt werden.

Die Vorteile von Biokosmetik:
  • umweltschonende und nachhaltige Produktion

  • Bewahrung der Artenvielfalt
  • Schutz der natürlichen Ressourcen
  • Anwendung hoher Tierschutzstandards
  • Produktion unter Verwendung natürlicher Bestandteile
  • einfache Herstellungsprozesse
HANAFSAN CBD Bio Kosmeik

Biokosmetik mit CBD

Auch wenn Hanf und CBD derzeit sprichwörtlich in aller Munde sind: Aktuell gibt es in Österreich, Deutschland und der Schweiz nur vereinzelt Anbieter von bio-zertifizierter CBD-Kosmetik. Doch insbesondere die Haut kann von CBD als Inhaltsstoff in Biokosmetik profitieren. Dabei kommt es nicht zuletzt auch auf die Zusammensetzung mit anderen pflegenden Pflanzenextrakten an. Mit einer durchdachten und gut abgestimmten Wirkstoffkombination kann CBD-haltige Biokosmetik äußerst effektiv pflegen.

Wirkungen von CBD in kosmetischen Ölen, Salben oder Cremen:

  • talgreduzierend
  • antioxidativ
  • pflegend
  • schützend

Fazit

Biokosmetik hat eine ganze Reihe von Vorteilen, für die Anwender*innen wie auch für die Umwelt. Bei der Wahl der geeigneten Biokosmetik-Produkte jedoch ist es ratsam, einen genauen Blick auf die Liste der Inhaltsstoffe zu werfen und sich an gängigen Bio-Zertifikaten zu orientieren.

CBD Naturkosmetik
 

Quellen:
Österreichische Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit: https://www.ages.at/themen/kosmetik/spezifische-themen/bio-und-naturkosmetik/
Austria Bio Garantie: https://www.abg.at/bio-verarbeitung/non-food/
Bio Austria: https://www.bio-austria.at/bio-konsument/was-ist-bio/was-bedeutet-bio/
Verbrauchergesundheit.gv.at: https://www.verbrauchergesundheit.gv.at/lebensmittel/bio/RL_0003_3_Biologische_Produktion_gueltig-ab_1-7-2018_2.docx?6spr2g

Bildquelle©Shutterstock; Austria Bio Garantie

Redaktioneller Inhalt wurde von Dr. Daniel Feurstein überprüft. ✓

Dr. Daniel Feurstein
Ausbildung:
  • Biologie-Studium an der Universität Konstanz mit Schwerpunkt Biochemie und Pflanzenphysiologie (2000 bis 2005)
  • Promotion am Lehrstuhl für Human- & Umwelttoxikologie an der Universität Konstanz (2006 bis 2009)
  • Post-Doc am renommierten Scripps Research Institute in Florida, USA (2010 bis 2011)
Berufserfahrung:
  • Study Director Bioanalytical Studies, Celerion Switzerland AG, Schweiz (2012 bis 2014)
  • Gruppenleiter Bioanalytik GxP, Molecular Partners AG, Schweiz (2014 bis 2018)
  • Gründer und CEO von Dr. Feurstein Medical Help GmbH (2017 bis heute)

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