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Omega-3 und Omega-6 Fettsäuren: Wirkung, Quellen & Tagesbedarf
Fette haben in der Ernährung lange einen schlechten Ruf gehabt. Doch heute weiß man: Nicht jedes Fett ist gleich. Besonders Omega-3 und Omega-6 Fettsäuren spielen eine entscheidende Rolle für unsere Gesundheit. Sie zählen zu den essentiellen Fettsäuren, die der Körper nicht selbst herstellen kann – wir müssen sie über die Nahrung aufnehmen.In diesem Artikel erfährst du, warum das richtige Verhältnis zwischen Omega-3 und Omega-6 so wichtig ist, welche Lebensmittel reich an diesen Fettsäuren sind und wie viel du täglich zuführen solltest, um Herz, Gehirn und Immunsystem optimal zu unterstützen.
Was sind Omega-3 und Omega-6 Fettsäuren?
Beide gehören zu den mehrfach ungesättigten Fettsäuren (PUFAs). Sie erfüllen zentrale Aufgaben:
- Omega-3 Fettsäuren (EPA, DHA, ALA) wirken entzündungshemmend, unterstützen das Herz-Kreislauf-System, fördern die Gehirnfunktion und können das Risiko für bestimmte chronische Erkrankungen senken.
- Omega-6 Fettsäuren (v. a. Linolsäure) sind ebenfalls wichtig, etwa für Haut, Haare und Wundheilung. Allerdings wirken sie tendenziell entzündungsfördernd, wenn sie in zu großen Mengen aufgenommen werden.
Das Problem: In der westlichen Ernährung liegt das Verhältnis Omega-6 : Omega-3 oft bei 15 : 1 oder höher, empfohlen werden jedoch 5 : 1 oder weniger (Deutsche Gesellschaft für Ernährung). Ein Ungleichgewicht kann chronische Entzündungen, Herzprobleme oder Gelenkbeschwerden fördern.
Welche Wirkungen sind wissenschaftlich gesichert?
- Herzgesundheit: Zahlreiche Studien zeigen, dass EPA und DHA das Risiko für Herzrhythmusstörungen und Gefäßverkalkung senken können.
- Gehirn & Psyche: Omega-3 wird mit besserer Gedächtnisleistung, Konzentrationsfähigkeit und einem geringeren Risiko für Alzheimer in Verbindung gebracht. Eine Studie der Universität Zürich (2025) zeigte, dass tägliche Einnahme von 1 g Omega-3 das biologische Alter messbar senken kann.
- Entzündungshemmung: Ein ausgewogenes Verhältnis kann stille Entzündungen im Körper reduzieren und Autoimmunerkrankungen positiv beeinflussen.
Natürliche Quellen für Omega-3 und Omega-6
Um die Versorgung zu sichern, lohnt es sich, verschiedene Lebensmittel in den Speiseplan einzubauen.
Pflanzliche Quellen
- Hanfsamen & Hanfsamenöl: Reich an Alpha-Linolensäure (ALA, eine Omega-3 Fettsäure) sowie an Omega-6. Das Verhältnis liegt mit etwa 3 : 1 nahe am Ideal.
- Leinsamen & Leinöl: Eines der besten pflanzlichen Omega-3-Lebensmittel. Schon 1 EL Leinöl deckt fast den Tagesbedarf an ALA.
- Chiasamen: Ebenfalls reich an ALA, vielseitig verwendbar (z. B. im Pudding oder Smoothie).
- Walnüsse: Gute pflanzliche Quelle für ALA und einfach in den Alltag integrierbar.
- Algenöl: Vegane Alternative, die ebenfalls EPA und DHA liefert.
Tierische Quellen
Fettreiche Fische und Fischöl (Hering, Lachs, Makrele, Sardinen): Enthalten direkt verwertbares EPA und DHA. Eier & Fleisch (von Weidehaltung oder mit Omega-3 angereichertes Futter) können höhere Mengen Omega-3 enthalten.
Wie viel pro Tag?
Die DGE empfiehlt mindestens 250 mg EPA + DHA pro Tag für Erwachsene. Das entspricht etwa zwei Portionen fettreichem Fisch pro Woche oder 1–2 ml hochwertigem Algenöl täglich.
Für ALA (pflanzliche Omega-3-Quelle) gelten folgende Richtwerte: Frauen: ca. 1,1 g pro Tag. Männer: ca. 1,6 g pro Tag
Praktische Mengenbeispiele:
- 1 EL Hanfsamenöl (10 ml) enthält etwa 2 g ALA – also deutlich über dem Tagesbedarf.
- 20 g Walnüsse (eine Handvoll) bringen ca. 2 g ALA.
Worauf bei Supplementen und Nahrungsergänzung achten?
Falls du zu Fisch, Fisch- oder Algenöl greifst, lohnt es sich auf Qualität zu achten:
- Reinheit & Schadstofffreiheit (Schwermetalle, Dioxine)
- Oxidationsschutz (Vitamin E als Antioxidans, TOTOX-Wert beachten)
- Ausreichende Dosierung: Gute Produkte enthalten 250–500 mg EPA+DHA pro Kapsel.
Tipps für den Alltag
- Nüsse und Samen als Snack oder ins Müsli geben.
- Öle wie Hanfsamenöl oder Leinöl kalt verwenden (nicht erhitzen!). Hier ein paar Rezeptideen.
- Fisch 1–2 Mal pro Woche einbauen oder alternativ Algenöl nehmen.
- Sonnenblumen- oder Maiskeimöl (reich an Omega-6) bewusst reduzieren
Fazit
Omega-3 und Omega-6 Fettsäuren sind unverzichtbar – entscheidend ist das richtige Verhältnis. Während Omega-6 in unserer Ernährung meist reichlich vorkommt, müssen wir aktiv auf eine gute Omega-3-Zufuhr achten. Mit Hanfsamenöl, Leinöl, Walnüssen oder fettreichem Fisch gelingt das einfach. Wer auf pflanzliche Quellen setzt, sollte auch an Hanf denken - idealerweise in Bio-Qualität. Schon 1 EL Hanfsamenöl pro Tag kann einen großen Unterschied machen. So unterstützt du nicht nur Herz und Gehirn, sondern auch deine langfristige Gesundheit und dein Wohlbefinden.
Quellen:
Nature Aging volume 5, pages376–385 (2025). Individual and additive effects of vitamin D, omega-3 and exercise on DNA methylation clocks of biological aging in older adults from the DO-HEALTH trial. Heike A. Bischoff-Ferrari et al.
Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE)

















