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Hanf und CBD in Kosmetika – Update der EU-Kosmetik-Verordnung

Kosmetikgefaesse Oel und Hanfblaetter
Die Liste der in Kosmetikprodukten zugelassenen Inhaltsstoffe aus der Hanfpflanze ist im Zuge der Aktualisierung der EU-Kosmetik-Verordnung erfreulicherweise länger geworden. Neben CANNABIDIOL (CBD) und dem Hanfsamenöl CANNABIS SATIVA SEED OIL haben es jetzt noch weitere Cannabinoide, Extrakte und Substanzen aus den verschiedenen Teilen der Hanfpflanze in die von der Europäischen Union geführten Kosmetik-Datenbank CosIng (von COSmetic INGredients) geschafft. Damit sind sie für die Verwendung in Kosmetika zugelassen, was vielversprechende neue Möglichkeiten eröffnet, die wertvollen Wirkstoffe aus der Power-Pflanze Hanf in Kosmetikprodukten einzusetzen.

CANNABIGEROL und CANNABINOL

Neben CBD können nun auch diese beiden bisher noch weniger bekannten Cannabinoide ihre hautpflegenden Eigenschaften in Kosmetika entfalten. CBG (Cannabigerol) ist sozusagen die „Mutter“ aller Cannabinoide. Aus dieser Vorstufe kann die Hanfpflanze die weiteren in ihr enthaltenen Cannabinoide aufbauen. Cannabigerol arbeitet wie auch CBD mit unserem körpereigenen Endocannabinoidsystem zusammen, das eine Vielzahl von biologischen Prozessen in unserem Körper steuert und beeinflusst. Cannabigerol interagiert unter anderem mit den CB1- und CB2-Rezeptoren in unserer Haut und fördert und unterstützt so ihre gesunde Funktion. Wenn es über die Epidermis, unsere oberste Hautschicht, tiefere Hautbereiche erreicht, kann es dort beispielsweise gegen Unreinheiten wirken und für einen besseren Zellaustausch sorgen. CBN (Cannabinol) steht noch im Schatten der bereits bekannteren Cannabinoide, insbesondere CBD. Die weibliche Hanfpflanze enthält es nur in sehr geringen Mengen, so dass es sorgfältig extrahiert werden muss. Bisher durchgeführte Studien deuten unter anderem auf eine beruhigende und antibakterielle Wirkung hin. CBN scheint außerdem ein vielversprechendes Potential bei der medizinischen Behandlung von Symptomen der seltenen genetisch bedingten Hautkrankheit Epidermolysis bullosa zu zeigen. Die Haut von Betroffenen ist äußerst verletzlich, was oft zu ausgedehnten Wunden und einer schnellen Blasenbildung führt.

Kosmetik mit Hanfextrakt

Gepflegt mit Hanf – vom Scheitel bis zur Sohle

Nicht nur die Blüten und Blätter der Hanfpflanze enthalten für die kosmetische Pflege wertvolle Wirkstoffe und Substanzen, sie lassen sich auch aus den Stängeln, Wurzeln und Samen gewinnen. Ob Cannabinoide, Terpene, Vitamine oder hochwertige Fettsäuren, Hanf ist Wellness für Haut und Haare. Beim CANNABIS SATIVA EXTRACT erhält man die Inhaltsstoffe aus den frischen oder getrockneten Teilen der ganzen Hanfpflanze durch eine Extraktion mit verschiedenen Auszugsmitteln beziehungsweise unterschiedlichen Verfahren. Sie schützen die Haut, wirken antioxidativ sowie gegen Mikroorganismen und verhindern eine übermäßige Talgproduktion. Der CANNABIS SATIVA FLOWER EXTRACT wird nur aus den Blüten,  CANNABIS SATIVA LEAF EXTRACT ausschließlich aus den Blättern gewonnen. Beide pflegen die Haut und halten sie weich und geschmeidig. Der Extrakt aus beiden, den Blüten und Blättern (CANNABIS SATIVA FLOWER/LEAF EXTRACT), zeigt dazuhin talgreduzierende Eigenschaften. Werden auch noch die Stängel verwendet (CANNABIS SATIVA FLOWER/LEAF/STEM EXTRACT) entfaltet sich darüber hinaus seine ganze die Haut pflegende und schützende sowie antioxidative Wirkung. Als Antioxidans lässt sich auch der Extrakt aus dem Kallus-Gewebe vom Hanf verwenden, das Pflanzen natürlicherweise bei Verletzungen bilden. In der Regel wird es allerdings aus Zellkulturen gewonnen (CANNABIS SATIVA CALLUS EXTRACT). Im CANNABIS SATIVA CALLUS LYSATE beziehungsweise dem CANNABIS SATIVA CALLUS CULTURE LYSATE  EXTRACT werden die in Kultur gezüchteten Kallus-Zellen von Cannabis sativa lysiert, das bedeutet die Zellmembranen werden aufgelöst, um den Zellsaft zu gewinnen. Beide haben pflegende Eigenschaften für Haut und Haare. Auch das aus den grünen Pflanzenteilen des Hanf durch Wasserdampfdestillation gewonnene ätherische Öl (CANNABIS SATIVA FLOWER/LEAF/STEM OIL) kommt dank seiner hautpflegenden, antioxidativen und antimikrobiellen Eigenschaften in Kosmetikprodukten zum Einsatz. Die wässrige Lösung, die bei der Wasserdampfdestillation entsteht (CANNABIS SATIVA FLOWER/LEAF/STEM WATER), eignet sich ebenfalls gut für die Haut- und Haarpflege, auch dann, wenn die Blüten nicht mit verwendet werden (CANNABIS SATIVA LEAF/STEM WATER). Die getrockneten bodennahen Stängelteile der Hanfpflanze lassen sich darüber hinaus in pulverisierter Form (CANNABIS SATIVA STEM POWDER) als hautpflegende Komponente einsetzen.

Wissenschaftlerin mit Hanfpflanze

Hanf pflegt – von der Wurzel bis zur Blüte

Pflege aus der Erde? Auch in den Wurzeln der Hanfpflanze verbirgt sich kraftvolle Power. Der aus ihnen gewonnene CANNABIS SATIVA ROOT EXTRACT ist antioxidativ und gegen Mikroorganismen wirksam. Die kleinen Hanfsamen haben es grundsätzlich in sich. Sie sind dank ihrem hohen Anteil an Omega-3 und Omega-6 Fettsäuren sowie Vitaminen und Mineralstoffen nicht nur ein wertvoller Beitrag für eine gesunde und hochwertige Ernährung, sondern verwöhnen auch unsere Haut. Der aus den Samen gewonnene Extrakt (CANNABIS SATIVA SEED EXTRACT) pflegt die Haut wie auch das aus ihnen gepresste Hanfsamenöl  (CANNABIS SATIVA SEED OIL) und macht sie weich und geschmeidig. Auch für die natürliche Haarpflege ist das Hanfsamenöl bestens geeignet. Der Überrest aus der Ölpressung, der sogenannte „Presskuchen“ (CANNABIS SATIVA SEEDCAKE) sowie das fein gemahlene Pulver daraus (CANNABIS SATIVA SEED CAKE POWDER), lassen sich ebenfalls in hautpflegenden Kosmetikprodukten verwenden. Seine abrasiven Eigenschaften können als Peeling die Entfernung abgestorbener Hautschuppen unterstützen. Und sogar die gekeimten Samen (CANNABIS SATIVA SPROUT) beziehungsweise der aus ihnen gewonnene Extrakt (CANNABIS SATIVA SPROUT EXTRACT) eignen sich als pflegender Zusatz für Haut und Haare und schützendes Antioxidans.
Jetzt wird es „chemisch“: CANNABIS SATIVA SEED OIL DIMER DILINOLEYL ESTERS beziehungsweise CANNABIS SATIVA SEED OIL DIMER DILENOLEATE COPOLYMER gewinnt man durch eine Transesterifikation (Umesterung) von Hanfsamenöl und Linoleylalkohol. Hierbei wird die organische Gruppe eines Esters durch die organische Gruppe eines Alkohols ersetzt. Sie pflegen und schützen die Haut und wirken außerdem bindend, filmbildend und oberflächenmodifizierend, das heißt sie können die Geschmeidigkeit der Haut regulieren. CANNABISAMIDORPORYL DIMETHYLAMINE ist ein organischer Stoff mit antistatischer und haarpflegender Wirkung. Er lässt sich als Emulgator einsetzen und reguliert die Viskosität von kosmetischen Produkten. Auch CANNABISAMIDORPORYL HYDROXYSULTAINE  hat emulgierende und die Viskosität regulierende Eigenschaften und wirkt darüber hinaus reinigend und hautpflegend und fördert die Schaumbildung.

Kosmetik mit dem Besten aus der Hanf-Pflanze

Es lohnt sich also, bei den Ingredients unserer Kosmetikprodukte auf CANNABIS SATIVA in ihrer ganzen Vielfalt an wertvollen Wirksubstanzen zu achten. Treffen wir eine sicht- und spürbar gute Wahl für unsere Haut und unsere Haare.

Quellen:
CosIng - Cosmetics - GROWTH - European Commission (europa.eu)
Cannabinol als Medikament • Arznei-News
Giovanni Appendino 1, Simon Gibbons, Anna Giana, Alberto Pagani, Gianpaolo Grassi, Michael Stavri, Eileen Smith, M Mukhlesur Rahman:  Antibacterial cannabinoids from Cannabis sativa: a structure-activity study; J Nat Prod. 2008 Aug; 71(8):1427-30. doi: 10.1021/np8002673. Epub 2008 Aug 6.

Bildquellen: (c) Shutterstock




 

Redaktioneller Inhalt wurde von Dr. Daniel Feurstein überprüft. ✓

Dr. Daniel Feurstein
Ausbildung:
  • Biologie-Studium an der Universität Konstanz mit Schwerpunkt Biochemie und Pflanzenphysiologie (2000 bis 2005)
  • Promotion am Lehrstuhl für Human- & Umwelttoxikologie an der Universität Konstanz (2006 bis 2009)
  • Post-Doc am renommierten Scripps Research Institute in Florida, USA (2010 bis 2011)
Berufserfahrung:
  • Study Director Bioanalytical Studies, Celerion Switzerland AG, Schweiz (2012 bis 2014)
  • Gruppenleiter Bioanalytik GxP, Molecular Partners AG, Schweiz (2014 bis 2018)
  • Gründer und CEO von Dr. Feurstein Medical Help GmbH (2017 bis heute)

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